Premiere am 6. Oktober 2011
Agamemnon
Von Aischylos
Regie & Bühnenfassung: David Gravenhorst
Bühne und Kostüme: Claudia Rüll Calame-Rosset
Musik: Uwe Kühner
Mit: Elisabeth Auer, Schirin Brendel, Maarten Güppertz, Uwe Kühner und Benno Schulz
Als König Agamemnon nach dem Ende des Trojanischen Krieges in seine Heimatstadt Mykene zurückkehrt, liegt Unheil in der Luft. Denn Klytaimestra, seine Frau, hat nach Ansicht der Bürger die Stadt während seiner zehnjährigen Abwesenheit schlecht verwaltet, und die Verluste des Krieges haben den Unmut verschärft. Von Agamemnons Rückkehr erhoffen sich deshalb die Bürger eine Wiederherstellung der alten Ordnung, zugleich empfängt ihn offene Kritik an der Entscheidung, überhaupt den Krieg geführt zu haben. Tatsächlich scheint der durch leidvolle Erfahrungen geläuterte König dem Volk in Zukunft mehr Mitsprache gewähren zu wollen. Aber die Aussicht auf demokratische Reformen wird zerstört. Weil er seine Tochter Iphigenie einst der Staatsraison geopfert hat, wird Agamemnon hinterrücks von Klytaimestra ermordet, die nun zusammen mit seinem Erzfeind Aigisthos eine Tyrannis errichtet.
Diese politischen Motive, die auch nach zweieinhalb Jahrtausenden an Aktualität noch nicht verloren haben, sind eingebettet in ein Weltbild, in dem durch alle Grausamkeit und Düsternis hindurch der Glaube an die Gerechtigkeit des Schicksals und an den Sinn des Lebens tröstlich schimmert: »Selbst in die Träume / tropfen die Sorgen, sie können das Leid nicht vergessen / und rinnen zum Herzen und leideingedenk / wächst ohne Willen / ein weises Urteil. / Dies ist die gütige Gabe der Götter, die / erhaben am Weltruder thronen.«