Premiere am 20. Januar 2011
Der Bär / Der Heiratsantrag
von Anton P. Tschechow
Regie & Bühnenfassung:Dieter Nelle
Bühne: Ovidiu Sandru
Kostüm: Gesine Pitzer
Mit: Martina Guse, Maarten Güppertz, und Günther Seywirth
Am Klavier: Joachim Bilek
Die Liebe ein Ort seliger Harmonie? Der Heiratsantrag ein Augenblick lustvoller Aufregung? Weit gefehlt: in Tschechows russischer Provinz wird der Geschlechterkampf mit allen Mitteln ausgetragen und jeder Streit bis zum Duell mit amerikanischen Revolvern oder zumindest bis zur Ohnmacht durchgefochten. Und dennoch: Ein Kuss, dann Schluss – Champagner!
›Der Bär‹ war für den Seelenkenner Tschechow schlicht ein »Scherz«, den ›Heiratsantrag‹ nannte er ein »Vaudevillechen«, zu Deutsch: ein flotter Schwank. Mit beiden Stücken hat er großartige kleine Komödien voll boulevardeskem Charme geschrieben.
Im ›Bär‹ geraten ein in Beziehungsfragen grandios unbegabter Gutsbesitzer und eine trauernde Witwe wegen einer Schuld aneinander, die sie von ihrem unzuverlässigen Ehemann geerbt hat, und sind schon kurz davor, sich gegenseitig erschießen zu wollen, verlieben sich dann aber doch ineinander. Im ›Heiratsantrag‹ wiederum verfallen ein hypochondrischer Junggeselle und seine zukünftige Frau trotz gegenseitiger Zuneigung von einem Streit in den nächsten, um sich dann überfallartig das Ja-Wort zu geben.
Ein Beitrag zur gutbürgerlichen Streitkultur und ein gefundenes Fressen für Schauspieler – und, wie es das Vaudeville liebt, mit Musik!